Montag, März 20, 2006
Rauchzeichen V
Doch unsere PolitikerInnen haben nichts Besseres zu tun, als das Rauchverbot zuoberst auf die Traktandenliste zu setzen.
Wunderlich, wunderlich.
Wärmere Meere - heftigere Stürme
Über diese Zunahme hatten Forscher um Peter Webster vom Git im vergangenen Jahr berichtet. Webster ist nun auch einer der Autoren der neuen Studie, die am gestrigen Donnerstag in der Online-Ausgabe des Magazins «Science» erschien. Mit Hilfe statistischer Modelle haben die Forscher Faktoren untersucht, die die Entstehung schwerer Stürme wie etwa des Hurrikans Katrina begünstigen.
Dazu gehören Unterschiede der Windstärke und –richtung in verschiedenen Höhen und die Luftfeuchtigkeit in der unteren Atmosphäre. Auch Windbedingungen, die Luftwirbel leichter entstehen lassen, können zu besonders starken Stürmen beitragen. «Es gibt bei diesen Faktoren jedoch keinen globalen Trend über diese 35 Jahre», wird Hoyos in einer Mitteilung des Git zitiert. Sie haben nur kurzfristige Variationen verursacht und nicht zur langfristigen Zunahme der Sturmintensitäten beitragen können, sagen die Wissenschaftler.
Netzeitung
Mittwoch, März 15, 2006
Gastkommentar von Marianne Weno: Du bist das Klima!
15.3.2006
Eine Ansichtssache von Marianne Weno
Energiesparen ist wieder im Gespräch. Der Bundesumweltminister bemerkte kürzlich, wenn wir auf alle Stand-by-Schaltungen verzichten würden, könnten wir zwei Atomkraftwerke abschalten. Ja, wenn ...
Die meisten von uns verzichten eben nicht, auch nicht auf die überflüssigsten Dinge. Nicht auf die spritsaufenden Geländewagen, nicht auf die alljährliche Flugreise um die halbe Welt, nicht darauf, im Winter auf beheizten Caféterrassen zu sitzen. Sie verdrängen, was sie über den Klimawandel wissen, obwohl die Auswirkungen immer näher kommen. Gründe dafür sind auch falsche Signale aus der Politik. Energiewende – vorgedacht und vergessen.
Florentin Krause, Hartmut Bossel, Karl-Friedrich Müller-Reißmann: Energie-Wende, Wachstum und Wohlstand ohne Erdöl und Uran. Ein Alternativ-Bericht des Öko-Instituts Freiburg. S. Fischer, 1980.
Samstag, März 04, 2006
Jetzt auch am Südpol: Rasante Eisschmelze - Dafür trocknet Afrika aus
Die Antarktis schmilzt, Afrika trocknet aus: Zwei neue wissenschaftliche Studien zum Klimawandel sagen einen massiven Schmelzprozess am eisigen Südpol voraus und warnen vor schwerem Wassermangel auf dem drittgrößten Kontinent der Erde.
Die Antarktis schmilzt: Entgegen der Erwartung schrumpft die Eismasse am Südpol durch den Klimawandel statt zu wachsen. Seit 2002 hat die Antarktis nach Messungen von US-Forschern jährlich bis zu 152 Kubikkilometer Eis verloren - das entspricht dem 50fachen Wasserverbrauch der Zehn-Millionen-Metropole Los Angeles.
Der UN-Klimarat Ipcc (Intergovernmental Panel on Climate Change) hatte 2001 noch genau das Gegenteil vorausgesagt: Nach seiner Prognose sollten die antarktischen Eismassen im Zuge der globalen Erwärmung im 21. Jahrhundert wachsen, weil durch den Klimawandel dort auch steigende Niederschläge erwartet werden. Der massive Schmelzprozess findet vor allem an der Eisdecke im Westen der Antarktis statt, berichten Isabella Velicogna und John Wahr von der Universität von Kalifornien in Pasadena auf Grund von Satellitenmessungen. Jährlich habe er den Meeresspiegel weltweit um etwa 0,4 Millimeter angehoben, schreiben sie im Fachjournal "Science" (DOI: 10.1126/science.1123785). Allein diese westliche Eisdecke würde demnach den Meeresspiegel um rund sieben Meter anheben, falls sie einmal ganz abschmelzen sollte. Noch schlimmer wäre das Abbröckeln der Eisdecke im Osten der Antarktis: Sie ist acht Mal größer als die westliche.
Afrika hingegen droht bei einem ungebremsten Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase eine trockene Zukunft. Bis zum Ende des Jahrhunderts dürfte ein Viertel des Kontinents laut einer Studie südafrikanischer Forscher von schwerem Wassermangel geplagt werden. Die ebenfalls von "Science" (DOI: 10.1126/science.1119929) veröffentlichte Untersuchung geht davon aus, dass viele Flüsse und Seen mangels ausreichender Niederschläge austrocknen werden. Am schlimmsten betroffen wären dicht besiedelte Gebiete im Süden und Westen des Kontinents sowie Regionen am Oberlauf des Nils.
Für die Berechnungen verknüpften die Forscher um Maarten de Wit und Jacek Stankiewicz von der Universität Kapstadt Daten über Afrikas Flüsse und Seen mit verschiedenen Klimawandel-Szenarien. Sie unterteilten den Kontinent dazu in ein Raster von 37 Rechtecken, für die die jährlichen Niederschläge separat untersucht wurden. Die Wissenschaftler mahnen dazu, dass Politiker in Ländern mit grenzüberschreitenden Gewässern in Zukunft mehr als bisher den Zugang zum kostbaren Nass regeln müssen.