Mittwoch, Februar 15, 2006

Das wirtschaftliche Potenzial des Umweltschutzes

Umweltschutz · Neue Zahlen belegen: Der volkswirtschaftliche Nutzen des Umweltschutzes übersteigt die Kosten deutlich - obwohl diese hoch sind.


Einsprachen von Verbänden gegen neue Möbelmärkte und Einkaufszentren, Proteste gegen Umzonungen wie in Galmiz - was liegt näher, als den Schweizer Umweltschutz als Wirtschafsverhinderer anzuprangern? Tatsächlich ist der Umweltschutz aber mehr ein Wirtschaftsförderer als ein -verhinderer. Allein der volkswirtschaftliche Nutzen geht in die Milliarden. So beläuft sich der Wert der Umweltschutzausgaben von Privaten und Unternehmen auf 6,7 Mrd Fr. pro Jahr. Dies sind 1,6% des Schweizer Bruttoinlandproduktes. Und es gibt im Umweltschutzbereich laut Mohr 61 000 Vollzeitstellen. Summiert man die Verwendung der Arbeits- und Kapitaleinkommen des Ökosektors, also die wirtschaftlichen Folgeeffekte, dazu, wächst der Betrag auf 17,1 Mrd Fr. Hinzu kommen Umweltschutzgüter im Wert von 1,4 Mrd Fr., welche die Schweiz jährlich exportiert. Dies entspricht 12 500 Vollzeitstellen.


Als hätten wir es nicht immer schon geahnt: Auch der neoliberalen Leier, dass Umweltschutz nur koste, aber nix bringe, kann locker entgegengehalten werden. Dies hat das Bafu bereits letzten Sommer an einer Tagung nachgewiesen.


Milliardenkosten eingespart


Auch betriebswirtschaftlich fällt die Bilanz positiv aus. Mit Umweltschutzmassnahmen können die Abfallmenge, der Schadstoffausstoss und der Energie- oder Rohstoffbedarf einer Firma kostenwirksam reduziert werden.Ein Nutzen aus dem Umweltschutz resultiert auch in Form verhinderter Kosten. Arthur Mohr, Leiter Abteilung Ökonomie und Forschung im Bafu, nennt die Luftreinhaltung als Beispiel. "Mit einer Luftbelastung auf dem Niveau von 1970 wären die Gesundheitskosten im Jahr 2002 1 Mrd Fr. höher gewesen." Dies entspräche 0,2% des Bruttoinlandprodukts. Dank Umweltschutzmassnahmen konnten von 1970 bis 2002 Gesundheitskosten von insgesamt 16 Mrd Fr. vermieden werden. Nebst dem direkt messbaren Profit generiert der Umweltschutz durch die verbesserte Lebensqualität auch indirekten wirtschaftlichen Nutzen. Davon profitiert etwa der Tourismus, aber auch der Wirtschaftsstandort Schweiz. (Handelszeitung)


Die WOZ brachte es letzten Sommer schön auf den Punkt. Und sprach auch das Verbandsbeschwerderecht an:
Die Bauwirtschaft trägt etwa zehn Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) von über 422 Milliarden Franken bei. Und vom BIP kann höchstens ein halbes Promille mit dem Verbandsbeschwerderecht in Verbindung gebracht werden. Das Verbandsbeschwerderecht ist also nicht relevant für das Wachstum der Schweizer Wirtschaft.

Aus den USA kommen unerwartet positive Zeichen: General Electric startete 2005 eine Umweltschutzinitiative.

Ob da unser Klimarappen reicht?


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